Chalkidiki - Mönche & Meer
Chalkidiki besteht aus drei Halbinseln und befindet sich südlich von Thessaloniki. Die Halbinseln Kassandra, Sithonia und Athos bilden einen Dreizack im blauen Ägäischen Meer. Sonnige, goldgelbe Sandstrände, versteckte idyllische Buchten, traditionelle Dörfer, moderne Ferienanlagen, verstreute Inseln und Pinien bewachste Hügel bis zum Meer bilden die Landschaft von Chalkidiki. Provinzhauptstadt ist die zentral gelegene Stadt Poligiros, die 69 km von Thessaloniki entfernt liegt. Der nächste Flughafen ist der "Flughafen Makedonia" bei Thessaloniki.
- Der Name der Halbinsel Kassandra stammt vom makedonischen König Kassandros ab.
- Sithon, Sohn von Posseidon, stand Namenspate für die Halbinsel Sithonia.
- Atho war der Namenspate für die Halbinsel Athos. Im 9. Jahrhundert wurde das erste Kloster auf Athos gegründet.
Heute wird auf dem Agion Oros (Heiliger Berg) der orthodoxe Glaube in byzantinischen Klostern und Einsiedeleien bewahrt.
Der östlichste Finger der Chalkidiki, der Heilige Berg Athos, gilt als der schönste.
Anläßlich eines Chalkidiki-Urlaubes durften wir uns diese Fahrt natürlich nicht entgehen lassen.
Ein Ausflugsschiff brachte uns entlang der Innenseite des Athos-Fingers an acht Klöstern vorbei.
Das Schiff darf den Klöstern nur bis auf 500 m nahe kommen, wenn Frauen an Bord sind. Die Mönchlein verkraften den Anblick von Frauen nicht!
Auch Männer müssen bereits in ihrem Heimatland um eine Art Visum ansuchen, um die Mönchsrepublik besuchen zu können.
Pro Tag werden nur 10 Sondergenehmigungen für Nicht-Orthodoxen und 100 für Griechen oder Orthodoxen ausgegeben.
Wenn eine Frau versuchen sollte, den Heiligen Berg zu betreten, so bringt ihr das 8-12 Monate Gefängnis ohne Bewährung. Meine Damen, ich glaube, auf diesen Besuch werden wir gerne
verzichten!
Die Mönche leben in zwei Formen auf Athos:
- Koinobion - in einer Gemeinschaft und sind verpflichtet, an allem, was im Kloster geschieht, teilzunehmen.
- • Idiorhytmon - jeder Mönch organisiert sein Leben selbst und bietet Dienste an.
Kalender richten sich nach dem Julianischen Kalender - also 13 Tage zurück und die Uhr tickt nach der byzantinischen Zeit - bei Sonnenuntergang ist es bereits Mitternacht.
Jedes Kloster hat einen eigenen Hafen und einen Friedhof.
Kloster Dochiariou
Das Kloster wurde 966 gegründet und ist das älteste auf der Westseite und das drittälteste auf Athos.
Kloster Xenofontos
Wurde vom seligen Xenofon im 10. Jahrhundert gegründet. Es ist das zweitgrößte auf Athos. Heute leben 45 Mönche dort.
Kloster Panteleimonos
Das Kloster sieht aus wie eine kleine Stadt. Es wurde im 12. Jahrhundert gebaut und heute leben 70 Mönche russischer Abstammung hier. Anfang des 20. Jahrhunderts waren es 2.000. Im Glockenturm hängt die zweitgrößte Glocke der Welt - 13 Tonnen, Durchmesser 2,71 m, Umfang 8,71 m. Im Vordergrund Herberge und Krankenhaus.
Übrigens, die größte Glocke ist die "Tsar Kolokol", die 1733 im Kreml gegossen wurde. Sie wiegt 216 Tonnen, aber wurde leider nie zum Klingen gebracht. Als die Glocke in Moskau stand, gab es einen Brand in dem Haus. Um die Glocke zu retten, schütteten die Leute Wasser darauf. Als das Wasser aber auf das heiße Metall traf, brach ein Stück der Glocke ab, was sie für immer untauglich machte.
Kloster Xiropotamou
Der Legende nach von Kaiserin Pulcheria im Jahr 424 gegründet, aber wahrscheinlicher von Pavlos Xiropotaminos das Kloster im 10. Jahrhundert gegründet hat. Heute leben 400 Mönche hier.
Kloster Simonos Petra
Gebaut wie eine Burg auf einem Felsen in 330 m Höhe. Anfangs hieß es "Neu Bethlehem."
Gründer war der Mönch Simeon im 14. Jahrhundert. Auf 7 Etagen leben hier heute 80 Mönche.
Kloster Dionyssiou
Eines der bekanntesten Klöster. hier wird der Wein auf Athos gemacht, der Monoxylitis. Gegründet wurde das Kloster 1389 vom Hl. Dionyssios und es ist eines der drei wichtigsten Klöster auf Athos. Heute leben hier 75 Mönche.
Kloster Grigouriou
Das Kloster aus dem 13. Jahrhundert ist das bestorganisierte.
Im 15. Jahrhundert gab es keine Mönche mehr hier. Heute leben 90 Mönche hier.
Kloster Hagios Pavlos
Dann stand er vor uns. Der "Hagion Oros - der Heilige Berg Athos" - wie eine Pyramide im Meer sieht er aus. 2033 m hoch und immer dunstig eingehüllt.
Das Kloster liegt am Fuß des Athos und wurde im 14. Jahrhundert gegründet. Heute leben 70 Mönche dort - weitere 70 leben in der "Wüste" (Erimos) ein felsiger Teil mit kleinen Häusern, hier ziehen
sich Mönche zur Ikonenmalerei und zum Schnitzen zurück. Der Schnee in den Rinnen am Athos bleibt oft bis Juni liegen.
Das Schiff drehte dann in Richtung Sithonia-Finger, das Mittagessen kam auf den Tisch und bei griechischer Musik ging es zu einem wunderschönen Strand bei den Vouvourou-Inseln. Ein Tenderboot
brachte uns an Land zu einem wildromantischen Strand und wir konnten unsere Ouzo-Kopferln ein wenig kühlen.
Dann ging es wieder in Richtung Ouranoupolis zum Hotel. War wirklich ein wunderbarer Tag an Bord dieses Ausflugsschiffes.